SEO Entwicklungen 2020

SEO Entwicklungen 2020

Welche wichtigen Trends bestimmen die Entwicklung im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO)? Und welche kommenden Weichenstellungen zeichnen sich schon jetzt am Horizont ab? Wie in jedem Jahr liefern wir in diesem Beitrag eine aktuelle Bestandsaufnahme mit Empfehlungen für Betreiber von Onlineshops und Websites – und wir werfen einen Blick in die SEO-Zukunft.

Neue Google Blog-Serie zu SEO-Case Studies

Google hat im vergangenen Monat eine neue Blog-Serie mit Case Studies aus dem Bereich SEO angekündigt – und auch gleich mit der ersten Ausgabe losgelegt. Die Beiträge zeigen anhand von echten Praxisbeispielen und Success Stories, welche messbaren Mehrwerte aus bestimmten SEO-Strategien und den entsprechenden Maßnahmen entstehen. Das eröffnet interessante Einblicke für alle, die sich mit SEO auseinandersetzen – und ist auch eine hervorragende Entscheidungshilfe wenn es darum geht, Vorgesetzten die Bedeutung der Materie anschaulich vor Augen zu führen. Wir werden die Reihe auf jeden Fall aufmerksam verfolgen.

Neue Einstellmöglichkeiten in Google Search Console

In der Google Search Console wurden Nutzern zwei neue Einstellmöglichkeiten gewährt. Sie können nun selbst definieren, welche Arten von Benachrichtigungen sie per E-Mail erhalten. Außerdem können sie bestimmen, ob in die Search Console eingeloggten Nutzern Leistungsdaten (Klicks und Impressionen) der Website oder des Shops in den Suchergebnissen angezeigt werden sollen. Wie genau das funktioniert, erklärt Google auf den Hilfeseiten zur Search Console.

Grafik Search Console Berichte

Auswirkungen des Google Core Updates im Januar 2020

Im Januar 2020 hat Google ein – zuvor angekündigtes – Core Update an seinem Algorithmus durchgeführt. Wie üblich gab es dabei auch klare Gewinner und Verlierer. Sistrix hat in einem News-Beitrag bereits kurz nach dem Update eine erste Bilanz gezogen. Demnach haben vor allem Anbieter aus dem Gesundheitsbereich mit gut aufbereiteten Inhalten einen merklichen Vertrauensschub von Google erhalten und können sich über deutlich bessere Rankings freuen. Auch eine Reihe von Onlineshops konnte merklich profitieren. Auf der Verliererseite erscheinen vor allem Websites aus dem Gesundheits- und dem Finanzbereich, deren Inhalte Google weniger wohlwollend bewertet, aber auch die Webpräsenzen namhafter Publikationen.

Wer herausfinden möchte, ob, inwieweit und inwiefern die eigene Website oder der eigene Onlineshop durch das Update betroffen ist, kann das natürlich mit Sistrix im Bereich Sichtbarkeit erforschen. Aber es gibt auch einen sehr praktischen Weg, der sogar allen offen steht: Sistrix hat ein Online-Tool bereitgestellt, in das einfach eine Domain eingegeben werden kann, woraufhin angezeigt wird, welche Google Updates in der Vergangenheit die Sichtbarkeit der Seiten positiv oder negativ beeinflusst haben.

Namensregeln für Google My Business gelockert

Google hat unter dem Eindruck der Corona-Pandemie die Regeln für Unternehmensnamen in My Business gelockert. Da viele Läden und Restaurants schließen mussten und auf Bestell- und Lieferservice ausgewichen sind, während andere im Außer-Haus-Modus geöffnet bleiben konnten, hat Google – zumindest bis auf Weiteres – erlaubt, Namenszusätze einzutragen. So können Unternehmer sehr gut sichtbar machen, auf welchem Weg Kunden sie derzeit erreichen können, was für lokales SEO sehr wertvoll sein kann. Über E-Commerce im Zeichen der Corona-Krise haben wir hier übrigens schon vor mehreren Wochen einen Beitrag veröffentlicht.

Corona-Pandemie: Strukturierte Daten krisenfest anpassen

Kurz nach der Ankündigung von Google, neue strukturierte Daten für abgesagte, verschobene oder in den Online-Bereich verlegte Veranstaltungen zu unterstützen, wurden die ersten Warnungen an die Betreiber von Websites mit noch nicht angepassten Veranstaltungsankündigungen herausgegeben. Wer aktuell Veranstaltungen ankündigt, sollte im Licht der Neuerungen mithilfe des Test-Tools für strukturierte Daten überprüfen, ob auch wirklich alles stimmt. Wie wir in unseren Tipps, die Shopbetreibern die Corona-Krise meistern helfen, erläutert haben, müssen entsprechende Anpassungen gegebenenfalls auch für Produkte in Onlineshops durchgeführt werden.

Ab September 2020: Mobile-First-Indexing für alle

Mit einem halben Jahr Vorlauf hat Google im Webmaster-Blog angekündigt, das Crawling sämtlicher Websites ab September 2020 vollständig auf das Mobile-First-Indexing, über dessen Einführung wir im Rahmen unseres Beitrags zu den SEO Entwicklungen 2018 erstmals berichtet haben, umzustellen. Wer einen Shop oder eine Website betreibt, sollte dringend eine Reihe von Maßnahmen durchführen, um auch mit der neuen Indexing-Methode gut dazustehen:

  1. Einen intensiven Check des Nutzerverhaltens im Vergleich zwischen Desktop und mobil durchführen.
  2. Die eigenen Seiten auf das wichtige Ranking-Kriterium Mobile-Friendliness überprüfen – und optimieren.
  3. Auf die konsequente Umsetzung von Responsive-Webdesign (RWD), beziehungsweise eines echten Mobile-First-Ansatzes achten. Für Shopbetreiber sind in diesem Zusammenhang auch Progressive Web Apps (PWA) ein sehr wichtiges Thema, das auch schon in unserem Überblick zu den SEO-Entwicklungen 2019 beschäftigt hat.
  4. Die User Experience anhand von Googles Playbook für Handel und E-Commerce auf allen Geräten optimieren.
  5. Alle relevanten strukturierten Daten für Standorte, Produkte und anderes mehr integrieren. (Einen guten Einstieg in dieses extrem wichtige Thema liefert unsere Einführung in das Thema Onlineshop-SEO mit strukturierten Daten.
  6. Die Performance mit dem praktischen PageSpeed Insights von Google überprüfen und verbessern. Als Lesehilfe für das Testergebnis empfehlen wir unseren Beitrag zu den Neuerungen in PageSpeed Insights von vor zwei Jahren.

Diese Maßnahmen für die Verbesserung der eigenen Rankings im Mobile-First-Index sind – wie so oft – nicht einfach nur Suchmaschinen-, sondern zugleich auch Usability-Optimierung. Gerade weil immer mehr Traffic über Smartphones läuft, achtet Google darauf, dass die realen Bedürfnisse mobiler Nutzer als Rankingkriterien mehr Gewicht erhalten.

Neuerungen zum Nofollow-Attribut

Rund 14 Jahre sind seit der Einführung des Nofollow-Attributs vergangen. Inzwischen hat Google per Blogpost zwei neue mögliche Link-Attribute vorgestellt: sponsored für Werbe- oder bezahlte Affiliate-Links und ugc für User Generated Content wie Blog-Kommentare. Durch Crawler und Algorithmen werden diese Attribute künftig als Hinweise und nicht mehr als Anweisungen behandelt.

Beispiellinks Sponsored ugc

Chrome 81: Rigider Umgang mit Mixed-Content

Chrome 81 ist erschienen – und geht sehr rigide mit Mixed-Content um. Das heißt, wenn auf einer Seite zum Beispiel Bilder oder CSS-Dateien nicht per HTTPS, sondern über das unsichere Protokoll HTTP eingebunden werden, reagiert der Browser nun nicht mehr allein mit einem entsprechenden Hinweis in der Adresszeile, sondern blockiert über ungesicherte Verbindungen angeforderte Bilder, so dass sie nicht angezeigt werden. Um das zu testen, helfen einschlägige SEO-Tools oder ein praktischer Online-Tester für Mixed-Content. Auch über die immer strengere Behandlung von (in Teilen) ungesicherten Websites durch Chromium haben wir übrigens schon berichtet.

Strukturierte Daten für FAQ

Häufig gestellte Fragen (FAQ) können bereits seit Ende des vergangenen Jahres mit strukturierten Daten versehen werden. Google liefert dafür natürlich die passende Anleitung. Wer strukturierte Daten in seinem Onlineshop oder auf der eigenen Website anbietet, sollte diese Möglichkeit unbedingt nutzen, um mit seinen Antworten ganz oben auf der Suchergebnisseite zu landen und so zusätzlichen Traffic zu generieren.

Grafik Struturierte Daten für FAQ

Wohin die Reise geht: Ausblick in die SEO-Zukunft

Ein aktueller Ausblick in die Zukunft lässt sich mit einer einfachen Feststellung eröffnen: Ohne technisches SEO geht es nicht mehr. Die gerade wirksamen zentralen Entwicklungslinien im Bereich SEO werden sich also in die Zukunft verlängern:

  1. Es ist noch einmal zu unterstreichen, dass die User Experience (UX) für gute Rankings bereits jetzt sehr wichtig ist – und künftig eine immer größere Rolle spielen wird.
  2. Die Qualität des eigenen Angebots muss zudem sehr genau nach Maßgabe der von Google formulierten Richtschnur E-A-T (Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) überprüft werden.
  3. Google will, dass alle im Internet den Mobile-First-Gedanken in die Praxis umsetzen. In diese Richtung werden die Betreiber von Websites und Onlineshops längst nicht mehr nur durch freundliches Nudging gestupst, sondern durch den Umbau der Rankingfaktoren zunehmend gedrängt. Mobile-Friendliness wird noch einmal wichtiger werden.
  4. Performance ist – auch und gerade im Hinblick auf Googles Fokus auf Mobilgeräte – entscheidend. Lange Ladezeiten gelten weiterhin als einer der häufigsten Abbruchgründe, was gerade im E-Commerce deutlich auf den Umsatz drücken kann. Das Wichtigste über Onlineshops und Performance haben wir in unserem Beitrag “Der schnelle Shop. Performance-Optimierung für Spitzenlasten” zusammengefasst.
  5. Strukturierte Daten werden immer und immer wichtiger – auch und gerade für die mobile Indexierung, aber eben auch für Voice Search mit Sprachassistenten und Visual Search mithilfe von Bildern. Vor einigen Monaten haben wir erklärt, wie Onlineshop-SEO für Visual Search funktioniert. Aber auch der von Google Anfang 2020 in den USA eingeführte Bereich “Popular Products” und weitere ähnliche Features für Produkte in organischen Suchergebnissen sind zu erwarten – und liefern schlagende Argumente für eine umfassende Strategie in Sachen strukturierte Daten.
  6. Auch Google for Jobs wird weiter wachsen, die Recruiting-Budgets entlasten und allmählich den gesamten HR-Bereich verändern.

Sehr zu empfehlen ist zusätzlich zur Entwicklung einer tragfähigen SEO-Strategie für die ins Haus stehenden und kommende Herausforderungen außerdem die Auseinandersetzung mit den absoluten “SEO-Gewinnern aus 2019” – um von ihnen zu lernen. Denn wer in Googles Gunst ganz oben steht, hat es nicht mit ein paar Glücksgriffen so weit gebracht, sondern mit harter Arbeit – und den richtigen Instrumenten.

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