How-to: Newsletter-Marketing für Onlineshops. Teil 2: Vorbereitung und Einrichtung

How-to: Newsletter-Marketing für Onlineshops. Teil 2: Vorbereitung und Einrichtung

Nachdem wir im ersten Teil unseres How-tos zum Newsletter-Marketing für Onlineshops auf Fragen von Strategie und Konzeption eingegangen sind und eine Reihe von Newsletter-Tools verglichen haben, wenden wir uns in diesem zweiten Teil den praktischen Vorbereitungen für erfolgreiches E-Mail-Marketing zu. Dabei stehen vor allem diese vier Fragen im Fokus: Welche rechtlichen Aspekte gilt es zu beachten? Wie muss der Verteiler aufgebaut werden? Welche technischen Maßnahmen sind im Shop nötig? Und was muss alles im Newsletter-Tool vorbereitet werden, bevor es an die Umsetzung der ersten Kampagne gehen kann?

Rechtliche Aspekte

Vorab liefern wir einen Überblick zu den wichtigsten rechtlichen Aspekten, die es im Newsletter-Marketing zu beachten gilt. Denn wer per E-Mail Werbung versendet, muss eine ganze Reihe von Bestimmungen einhalten um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und empfindliche Abmahnungen zu riskieren. Die maßgebliche juristische Grundlage in Deutschland bilden dabei insbesondere das aktualisierte Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), die seit einigen Monaten EU-weit rechtlich bindende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das hierzulande gültige Urheberrecht.

In Orientierung an der Nutzererfahrung eines Interessenten, der zum Newsletter-Empfänger wird, lassen sich die wichtigsten rechtlichen Problemstellungen so zusammenfassen:

  1. Wenn ein Interessent seine E-Mail-Adresse und möglicherweise weitere personenbezogene Daten über ein Anmeldeformular übermittelt, muss ihm dabei über einen unmittelbar über, unter oder neben den Eingabefeldern bereitgestellten Link die Möglichkeit gegeben werden, die Datenschutzerklärung für den Shop (beziehungsweise die Website oder den Blog) in einem neuen Tab oder Fenster aufzurufen.
    DSGVO-konforme Anmeldung zum E-Mail-Newsletter
    Screenshot: Formular für die Newsletter-Anmeldung

    Auf diese Weise kann der Interessent sich über die Speicherung und Weiterverarbeitung seiner personenbezogenen Daten sowie seine diesbezüglichen Rechte informieren. Zudem muss das Formular so konfiguriert sein, dass eine Anmeldung auch allein mit einer E-Mail-Adresse, also ohne wie auch immer geartete weiteren Angaben, möglich ist. Grundsätzlich dürfen nicht mehr Daten erhoben und gespeichert werden, als es für den verfolgten Zweck notwendig ist.

  2. Hat der Interessent seine Daten abgeschickt, darf er nicht unmittelbar, sondern ausschließlich im sogenannten Double-opt-in-Verfahren zum Newsletter angemeldet werden. Das heißt, dass dem werdenden Empfänger zunächst zwingend eine E-Mail mit einem Bestätigungslink zugesandt werden muss. Erst wenn dieser Link angeklickt worden ist, darf der neue Empfänger in die Liste für den Newsletter eingetragen werden und Mailings erhalten. Diese ausdrückliche Einwilligung des Empfängers muss genau protokolliert werden, was moderne Newsletter-Tools automatisch tun. Durch das Verfahren wird Missbrauch von E-Mail-Adressen für unerwünschte Werbung verhindert, denn auf diese Weise erhalten auch wirklich nur diejenigen Empfänger den Newsletter, die in Form der zusätzlichen Absicherung des Einverständnisses dem Empfang zugestimmt haben.
  3. E-Mails mit Bestätigungslinks, die an Newsletter-Interessenten versendet werden, dürfen keinerlei Werbung enthalten. Hier ist weniger in jedem Fall mehr: Beim Anlegen dieser automatisierten E-Mail sollten sich Shopbetreiber auf einen erklärenden Satz und den aus juristisch-technischen Gründen notwendigen Link für das Double-opt-in beschränken.
    Wenn ein Empfänger später den Newsletter empfängt, muss darin ein Impressum mit allen wichtigen Angaben enthalten sein: Unternehmensname inklusive Rechtsform, Anschrift, E-Mail-Adresse und möglichst auch eine Telefonnummer für die Kontaktaufnahme (siehe §5 TMG). Dies gilt auch bereits für die Bestätigungs-E-Mail.
  4. Wie für Shops und Websites gilt auch für E-Mail-Newsletter: Wenn Bilder eingesetzt werden, müssen hierfür die Nutzungsrechte im Vorfeld geklärt werden, damit keine Urheberrechtsverletzungen begangen werden. Auch bei Bildern mit freier Lizenz (etwa Creative Commons) muss sichergestellt werden, dass sie auch für die gewerbliche Nutzung freigegeben sind.
    Wenn ein Empfänger den Newsletter später nicht mehr erhalten möchte, muss er jederzeit eine unkomplizierte Möglichkeit für die Abmeldung haben. Best Practice hierfür ist ein entsprechender Link im E-Mail-Footer, über den Nutzer das Abonnement wieder abbestellen können.
    Opt-out-Möglichkeit im E-Mail-Footer
    Screenshot: Opt-out-Möglichkeit im E-Mail-Footer

    Anders als bei der Anmeldung ist es hier wichtig, dass das Verfahren so schlank wie möglich ist. Das heißt, nach dem Klick auf den Link wird der Nutzer auf eine Seite mit einer Sicherheitsabfrage weitergeleitet. Wenn er diese bejaht, wird er aus der Empfängerliste ausgetragen, ohne etwa eine E-Mail mit einem Bestätigungslink zu erhalten (Single-opt-out).

Das “berechtigte Interesse”

Auch unter der DSGVO gilt weiterhin, dass Werbetreibende das sogenannte (und juristisch nicht trennscharf zu definierende) “berechtigte Interesse” geltend machen können, um Kunden (oder sogar potenziellen Kunden) Newsletter zuzusenden. Das heißt, dass Direktmarketing per E-Mail auch an Empfänger erlaubt ist, die Ihre E-Mail-Adresse in einem anderen Zusammenhang (zum Beispiel bei einer Bestellung im Shop, beim Eröffnen eines Kundenkontos oder bei einer Anfrage mithilfe eines Kontaktformulars) übermittelt haben. Damit können Shopbetreiber nach der aktuellen Rechtslage auf einen breiten Pool an Empfängern zurückgreifen, wenn sie sich an den Aufbau ihres E-Mail-Verteilers für das Newsletter-Marketing machen.

Verteiler aufbauen – und stetig erweitern

Beim Aufbau eines Verteilers und für die spätere Integration im Shop stehen drei Aspekte im Vordergrund: Erstens muss ein Grundstock an Empfängern zusammengestellt werden, zweitens müssen die entsprechenden Daten in der geeigneten Form aufbereitet und in das Newsletter-Tool importiert werden und drittens müssen Anmeldemöglichkeiten und Anreize vorbereitet werden.

Empfänger zusammenstellen

Auch ein hervorragend ausgearbeiteter E-Mail-Newsletter, in dem großartige Inhalte oder besondere Angebote unterbreitet werden, läuft buchstäblich ins Leere, wenn der Empfängerkreis zu klein gewählt oder zu schlecht auf das Sortiment des Absenders abgestimmt ist. Wie erwähnt, lässt es die gegenwärtige Rechtslage zu, Kundendaten, die im Rahmen von Einkäufen im Shop oder anderen Aktivitäten, die ein “berechtigtes Interesse” nahelegen, rechtmäßig erhoben und gespeichert worden sind, für die Direktwerbung per E-Mail zu nutzen. Durch das Zusammenstellen der E-Mail-Adressen von Kunden und Interessenten lässt sich der Grundstock für den Newsletter-Verteiler sehr komfortabel einrichten.

Datensparsamkeit – aber nicht am falschen Ende

Spätestens an dieser Stelle muss entschieden werden, ob und wenn ja, welche weiteren personenbezogenen Daten zu den E-Mail-Empfängern gespeichert werden sollen. Ein Feld für Anrede beziehungsweise Geschlecht, der Nachname und eventuell der Vorname können gerade dann sinnvoll sein, wenn der Inhalt des Newsletters (etwa durch eine individualisierte Grußformel am Anfang) personalisiert werden soll. Wenn aber das Vorhalten von persönlichen Daten, die über die E-Mail-Adresse hinausgehen, durch nichts motiviert ist, sollte auf alle nicht notwendigen Felder verzichtet werden. Hier zieht die in der DSGVO festgeschriebene Datensparsamkeit enge Grenzen.

Kontinuierliches Wachstum des Verteilers vorbereiten

Damit der eingerichtete Verteiler kontinuierlich wachsen kann, muss es Anmeldemöglichkeiten für Interessenten geben. Aber damit Interessenten sich später auch tatsächlich zum Newsletter anmelden, müssen zusätzlich entsprechende Anreize geschaffen werden. Besucher müssen gute Gründe finden, von dem Newsletter einen echten Mehrwert erwarten zu können. Warum sollten sie sonst ihre E-Mail-Adresse angeben, um später regelmäßig noch irgendeine weitere E-Mail in ihrem Posteingang zu haben?

Anreize schaffen

Shopbetreiber haben den Vorteil, dass ihnen gleich ein bunter Strauß an möglichen Anreizen für das Gewinnen neuer Newsletter-Empfänger zur Verfügung steht. So sind geldwerte Vorteile in Form von Gutschein-Codes ein bewährtes Mittel. Auch die Aussicht auf per Newsletter – frei Haus gelieferte – exklusive Angebote können ein wirksamer Anreiz sein, ebenso wie persönliche Empfehlungen, die an den individuellen Interessen der jeweiligen Kunden orientiert sind. Und wer (zum Beispiel über einen eigenen Blog) Content-Marketing betreibt, kann Empfänger auch durch das Angebot von wertvollen Informationen per E-Mail gewinnen. Welcher Anreiz – oder welche Kombination von Anreizen – auch genutzt werden soll: Bevor der erste Newsletter versendet wird, muss sichergestellt werden, dass die entsprechenden Mehrwerte rechtzeitig vorbereitet werden und in Zukunft auch zu jedem neuen Versanddatum bereitstehen. Eine Übersicht der Anreize für Newsletter von Onlineshops haben wir weiter unten noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

Anmeldemöglichkeiten schaffen

Im Shop (und gegebenenfalls auch an anderer Stelle wie in einem Blog) müssen Interessenten die Möglichkeit haben, sich unkompliziert zum Newsletter anzumelden. Das geht mithilfe eines einfachen Anmeldeformulars in der Sidebar, im Footer oder auf einer eigens eingerichteten und prominent verlinkten Seite im Shop. Eine weitere, häufig genutzte und sehr empfehlenswerte Gelegenheit für das Generieren von neuen Newsletter-Empfängern ist der Checkout. Hier lässt sich mithilfe einer einfachen Checkbox unkompliziert die Möglichkeit integrieren, dass sich Kunden beim Anlegen eines Kundenkontos oder im Rahmen einer Gastbestellung für den E-Mail-Newsletter anmelden. Auch hier muss die Zustimmung zum Erhalt des Newsletters durch ein Double-opt-in des Empfängers bestätigt werden.

Was muss im Newsletter-Tool vorbereitet werden?

Im Newsletter-Tool müssen eine Reihe von Dingen vorbereitet werden, bevor die erste Newsletter-Kampagne umgesetzt werden kann. Die Empfängerliste muss fertig konfiguriert werden. Zudem ist ein E-Mail-Template zu erstellen und intensiv zu testen.

1. Empfängerliste anlegen und konfigurieren

Wie oben beschrieben, muss zunächst der Empfängerkreis, der den Grundstock für den oder die E-Mail-Verteiler bildet, festgelegt werden. Die entsprechenden Daten können nach dem Import in das Newsletter-Tool dann bequem in Gruppen, Segmenten oder mithilfe von Tags organisiert werden. Welche Instrumente dabei mit welchen Bezeichnungen genau zur Verfügung stehen, hängt davon ab, welches Versandsystem verwendet wird.

Verwaltung von Empfängergruppen in MailChimp
Screenshot: Verwaltung von Empfängergruppen in MailChimp

In jedem Fall gibt es jedoch die Möglichkeit, mehrere Verteiler nebeneinander zu pflegen und innerhalb einer Empfängerliste Strukturen anzulegen, die später die Segmentierung der Empfänger ermöglichen. Das Hinzufügen von Merkmalen zu den Empfängerdaten kann insbesondere für den Versand des Newsletters und auch in der Analyse des Erfolgs der Kampagnen sehr nützlich sein. Denn mithilfe von Gruppen, Segmenten und Tags lassen sich spezielle Newsletter ganz gezielt an bestimmte Personengruppen versenden und später auch umso detaillierter auswerten und optimieren.

2. E-Mail-Template entwerfen und anlegen

Das Newsletter-Template ist gewissermaßen das Gesicht des Newsletters. Der Entwurf sollte daher nicht mit der heißen Nadel gestrickt, sondern bis in die Details durchdacht werden. Die technische Umsetzung im Newsletter-Tool ist am Ende leicht und ohne nennenswerte Code-Kenntnisse möglich, weist allerdings eine Reihe von Fallstricken auf.

Der Entwurf

Die Gestaltung des Newsletters sollte sich am Corporate Design des Shops orientieren, um den Wiedererkennungswert zu garantieren. Die Farbgebung sollte daher identisch sein und nach Möglichkeit sollte auch die Typographie entsprechend gewählt werden. Für die grafische Aufmachung gilt: Weniger ist mehr. Ein Newsletter muss auch unterwegs auf dem Smartphone schnell geladen werden. Für das Layout ist es ratsam, sich eine Reihe etablierter E-Mail-Newsletter anzusehen und sich an ein oder zwei passenden Varianten zu orientieren. Drei Anforderungen muss das Template grundsätzlich erfüllen:

  • Benutzerfreundlichkeit: Das Template muss übersichtlich sein.
  • Kompatibilität: Das Template muss responsiv sein, sich also an alle Endgeräte anpassen.
  • Nutzerführung: Das Template muss klar erkennbare und leicht bedienbare Call-to-actions (CTA) enthalten.

Die Umsetzung

Das Anlegen des E-Mail-Templates wird durch moderne Newsletter-Tools sehr gut unterstützt. Sie enthalten nicht nur einen WYSIWYG-Editor für responsive Templates, sondern halten üblicherweise auch fertige Vorlagen zum individuellen Anpassen bereit. Der Einsatz eines solchen Prebuilt-Templates verspricht zwar einen sehr kurzen Weg zu einem versandfertigen Newsletter, allerdings bleiben dabei Individualität und Gestaltungsspielräume auf der Strecke.

E-Mail-Vorlagen in CleverReach
Screenshot: Eine Auswahl der E-Mail-Vorlagen in CleverReach

Wenn ein eigenes Layout und Design als sogenanntes Custom Template umgesetzt werden soll, kann vonseiten des Tools viel Unterstützung erwartet werden. Die Editoren ermöglichen den Zusammenbau von ein- und mehrspaltigen Bereichen und das komfortable Befüllen mit Blöcken für die Integration von Textelementen, Bildern, Buttons, Trennlinien und anderem mehr. Das Management von Farben und Typographie kann zumeist global gesteuert und bei Bedarf noch für einzelne Elemente angepasst werden.

Exkurs: HTML und CSS in E-Mails

Beim Umsetzen von Elementen mit eigenem HTML-Code, was in allen professionellen E-Mail-Newsletter-Tools möglich ist, darf jedoch nicht verfahren werden wie beim Bearbeiten einer Website. Denn zahlreiche E-Mail-Clients wie Outlook haben – auch in den aktuellsten Versionen – leider anders als moderne Browser große Schwierigkeiten beim Rendern von Elementen, die in der Webentwicklung seit vielen Jahren zum Standard gehören. Und auch der Umgang mit CSS ist im E-Mail-Bereich besonderen Beschränkungen unterworfen.

Tabellenlayout mit Inline-Styling eines Newsletter-Templates
Screenshot: Ausschnitt aus einem Tabellenlayout mit Inline-Styling eines Newsletter-Templates

Daher werden E-Mail-Templates noch heute als tabellenbasierte Layouts umgesetzt – und die Unterstützung von Webfonts ist bei weitem noch nicht so weit, dass sich guten Gewissens zum Einsatz dieser Technologie in einem Newsletter raten ließe. MailChimp bietet einen Überblick über die Beschränkungen für HTML-Elemente in E-Mails und über die Beschränkungen für den Einsatz von CSS in E-Mails, das für E-Mails möglichst einfach ausfallen und nicht im -Element untergebracht werden sollte (mehr Informationen dazu hier). Wer auf komplexe eigene CSS-Deklarationen auch im Newsletter nicht verzichten möchte, sollte einen CSS Inliner (wie hier von PutsMail) einsetzen. Diese Tools verlagern die Style-Eigenschaften als Inline-Styles in den Quelltext des der E-Mail, um für größtmögliche Kompatibilität zu sorgen. Allerdings lässt sich auch mit Inline-Styles längst nicht alles für alle Clients umsetzen, was im Webdesign machbar ist.

Elemente/Technologien sicher eingeschränkt problematisch
Inline-CSS x
Eingebettetes CSS x
CSS im Head x
Simples CSS x
Komplexe CSS-Selektoren und- Eigenschaften x
JavaScript x
Verbreitete Schriftfamilien und generische Fonts x
Webfonts x
Template-Breite zwischen 600 und 800 Pixeln x
Breite Layouts x
Statische, tabellenbasierte Layouts x
HTML-Tabellen und verschachtelte Tabellen x
Div-basierte Layouts x
HTML-Formulare x
Fließtext-Schriftgröße 14 bis 16 Pixel x
Hintergrundbilder x
Animated GIFs x
Image-Maps x
iFrames x
Eingebettete Medien x
Flash x

Personalisierung

Mit dem Thema Personalisierung sollte sich jeder Shopbetreiber, der per E-Mail werben möchte, auseinandersetzen. Denn E-Mails mit individuell auf den jeweiligen Empfänger zugeschnittenen Inhalten sorgen nachweislich für mehr Konversionen. Dabei geht die wirksame Personalisierung eines E-Mail-Newsletters bei der Grußformel mit passender Anrede und dem Namen des Kunden los, lässt sich über je unterschiedlichen Newsletter-Content für bestimmte Empfängergruppen verfeinern und kann schließlich mithilfe einer Recommendation Engine ausgesprochen weit getrieben werden.

E-Mail Widget für personalisierte Produktempfehlungen in Nosto erstellen
Screenshot: E-Mail Widget für personalisierte Produktempfehlungen in Nosto erstellen

Tools wie die SaaS-Lösung Nosto sind in der Lage, das Surf- und Einkaufsverhalten von Besuchern im Shop so auszuwerten, dass sie deren Interessen und Vorlieben ermitteln und auf dieser Grundlage personalisierte Angebote ausspielen können. Durch Experimente und Rückkopplungsschleifen verbessern die Algorithmen ihre Arbeit laufend. Diese leistungsfähige KI-Technologie lässt sich ausgesprochen gut für zielgenaues E-Mail-Marketing einsetzen, indem der Newsletter nicht mit einer vordefinierten Auswahl von Produkten, sondern mit individuell auf den jeweiligen Empfänger abgestimmten Angeboten befüllt wird. So erhält jeder Interessent – idealerweise – genau die richtigen Kaufanreize und die Umsätze im Shop aus dem Newsletter-Marketing steigen spürbar.

3. Testing des Templates

Wenn der Entwurf für das E-Mail-Template endlich fertiggestellt zu sein scheint, ist er leider doch noch nicht fertig. Denn auch wenn alle Best Practices für den Einsatz von HTML und CSS beherzigt und keinerlei experimentelle Elemente verwendet worden sind, gilt: Intensive Tests sind unabdingbar. Denn wenn eine E-Mail im Vorschaumodus des Newsletter-Tools rundum gut aussieht, heißt das noch nicht, dass sie auch in allen E-Mail-Clients fehlerfrei dargestellt wird.

Aus diesem Grund muss das Template im Hinblick auf die Anzeige in den Postfächern der Empfänger noch einmal auf Herz und Nieren geprüft werden. Dazu sollten wenigstens die am weitesten verbreiteten Clients getestet werden, um die korrekte Anzeige des Newsletters in mindestens 95 % der Postfächer sicherzustellen. (Eine ungefähre Übersicht dazu liefert diese Infografik.) Für solche Tests halten zahlreiche E-Mail-Newsletter-Tools zwar eingebaute Funktionalitäten bereit, allerdings ist es nicht ratsam, sich blind auf die Ergebnisse dieser zumeist wenig elaborierten Hilfstools zu verlassen. Beispiele für professionelle und leistungsfähige Tools sind Litmus, Email on Acid und HTML Email Check.

4. Formulare und automatisch versendete E-Mails konfigurieren

Wenn Interessenten sich anmelden und Empfänger ihre Einstellungen ändern oder sich vom Newsletter abmelden, werden automatisch generierte E-Mails aus dem Newsletter-Tool versendet. Zudem werden Nutzer oft auf Formulare geleitet, die durch den Anbieter des Tools gehostet werden. Sowohl für diese E-Mails als auch für die Formulare muss eine ganze Reihe von Anpassungen vorgenommen werden.

Willkommens-E-Mail in MailChimp anpassen
Screenshot: Willkommens-E-Mail in MailChimp anpassen

Gegebenenfalls müssen Inhalte übersetzt oder angepasst werden. Unbedingt sollte das Design von E-Mails und Formularen (im Rahmen der womöglich eingeschränkten technischen Möglichkeiten) an das Corporate Design des Shops angepasst und mit dem entsprechenden Logo versehen werden, damit die Nutzererfahrung konsistent bleibt.

Welche Newsletter-Maßnahmen müssen im Onlineshop getroffen werden?

Zwar findet ein Großteil der Vorbereitungen für das E-Mail-Marketing im Newsletter-Tool statt, aber auch im Onlineshop gilt es, eine ganze Reihe von Maßnahmen umzusetzen, damit das Direktmarketing über Newsletter-Kampagnen künftig reibungslos funktioniert:

1. Extension/Plugin integrieren

Je nachdem, welches Shopsystem eingesetzt und welches Newsletter-Tool verwendet wird, steht eine offizielle Extension beziehungsweise ein im Praxiseinsatz bewährtes Plugin für die Integration der Systeme zur Verfügung. In einem solchen Fall ist es immer ratsam, die entsprechende Erweiterung zu installieren und die Systeme per API miteinander zu verbinden, da so der Austausch von Empfängerdaten und Produktinformationen sehr unkompliziert vonstatten gehen kann.

2. Anmeldeformular

In jedem Fall sollte im Shop (beziehungsweise im Blog) ein Anmeldeformular mit aktiviertem Double-opt-in integriert werden, das Interessenten ermöglicht, sich mit einer E-Mail-Adresse (und möglicherweise optionalen Zusatzangaben) für den Empfang des Newsletters anzumelden. Im Newsletter-Tool lässt sich der Code für das Formular auch ohne HTML- und JavaScript-Kenntnisse per Drag-and-drop generieren, wobei alle benötigten Pflichtfelder konfiguriert werden können. Dabei ist es auch empfehlenswert, eine Empfängergruppe (zum Beispiel “Abonnent”), der neu angemeldete Newsletter-Abonnenten automatisch zugeordnet werden, anzulegen. (Je nachdem, welche Software eingesetzt wird, muss eine solche Zuordnung alternativ durch Segmente oder verwandte Instrumente vorgenommen werden.)

3. Checkout-Integration

Im Checkout sollte – in Form einer Checkbox – eine Möglichkeit für die einfache Anmeldung zum Newsletter (natürlich auch hier mit Double-opt-in) am Ende des Kaufvorgangs geschaffen werden. Wenn diese Option nicht durch eine Einstellung in einer Erweiterung des eingesetzten Shopsystems für die Integration des E-Mail-Newsletter-Tools realisiert werden kann, muss sie durch einen Entwickler im Checkout umgesetzt werden und lässt sich gegebenenfalls über eine API mit dem Newsletter-System verbinden.

4. Anreize schaffen

Wie bereits betont, ist das Schaffen von Anreizen für die Anmeldung zum Newsletter im Shop entscheidend für das Wachstum der Empfängerliste und den Erfolg des E-Mail-Marketings.

Gutscheincodes

Ein sehr bewährtes Mittel für das Gewinnen neuer Empfänger und für die Mobilisierung von Bestands-Abonnenten sind Gutscheine zum Einlösen im Onlineshop. Die entsprechenden Gutscheincodes können über das Backend des Shops erzeugt werden. Sollte eine solche Funktion mit Bordmitteln nicht verfügbar sein, muss hierfür jedoch eine passende Erweiterung integriert werden. Die Codes können dann im Newsletter beziehungsweise in der Willkommens-E-Mail für neue Empfänger verwendet werden – aber, wie oben bereits erwähnt, noch nicht in der E-Mail mit dem Bestätigungslink für das Double-opt-in-Verfahren. Zudem müssen die Gutscheincodes aktiv sein und ihre Funktion sollte vor dem Einsatz getestet werden. Wie beispielsweise Gutscheincodes in Magento 2.x erzeugt werden, erfahren Sie in unserem Magento 2 Handbuch.

Sonderangebote/Preisaktionen

Ein weiteres wirksames Mittel für erfolgreiches Newsletter-Marketing sind Sonderangebote und Preisaktionen. Auch diese Anreize müssen durch entsprechende Einstellungen im Onlineshop geschaffen werden, um dann im E-Mail-Direktmarketing prominent beworben und gezielt unter die Leute gebracht zu werden.

Content/Landingpages/Storytelling

Wenn der Newsletter Teil einer crossmedial ausgerichteten Content-Marketing-Strategie sein soll, sind dafür im Shop – beziehungsweise im dazugehörigen Blog – geeignete Maßnahmen zu treffen. Was genau dabei im Einzelnen zu tun ist, hängt davon ab, wie genau diese Strategie verfolgt werden soll. In jedem Fall muss sichergestellt werden, dass laufend aktueller und relevanter Content produziert und veröffentlicht wird, der dann per Newsletter an potenzielle Leser (und Betrachter) verbreitet werden kann. Zudem kann es hilfreich sein, spezielle Landingpages einzurichten, die dann in den E-Mails verlinkt werden können. Mit deren Hilfe kann der Nutzer gezielt zu bestimmten Inhalten oder kuratierten Shopping-Erlebnissen geführt werden – Stichwort: Storytelling.

Wichtige DNS-Einstellungen: SPF und DKIM

Sehr technisch wird es, wenn es um die Anpassung der DNS-Einstellungen für den E-Mail-Versand geht. Aber dieses etwas trockene Thema ist enorm wichtig, da nur mit korrekten Einstellungen für SPF (“Sender Policy Framework”) und DKIM (“DomainKeys Identified Mail”) sichergestellt werden kann, dass die E-Mails aus dem Newsletter-Marketing später nicht – etwa in Gmail – in den Spam-Ordnern der Empfänger landen.

Das Problem besteht darin, dass die E-Mails aus dem Newsletter-Tool als Absender eine E-Mail-Adresse mit der Domain des Shops eingetragen haben, aber von den Servern des Anbieters des Tools verschickt werden. Damit alle E-Mail-Clients feststellen können, dass es sich dabei um autorisierte E-Mails und nicht um Spam handelt, müssen die IPs der Server entsprechend im SPF des DNS für die Domain des Shops hinterlegt werden. Zudem müssen die E-Mails mithilfe einer digitalen Signatur versehen werden, die dann von den E-Mail-Clients durch den Abgleich mit einem im Bereich DKIM in den DNS-Einstellungen der Shop-Domain hinterlegten Schlüssel verifizierbar ist. Weitere Informationen dazu enthält unser Blog-Beitrag zur richtigen DNS-Konfiguration mit SPF und DKIM.

Ausblick auf Teil 3: Umsetzung und Optimierung

Im dritten und letzten Teil dieses How-tos zum Newsletter-Marketing für Onlineshops zeigen wir, was nach den hier beschriebenen Schritten zur Vorbereitung und Einrichtung der Infrastruktur für das E-Mail-Marketing an der Reihe ist. Dann wird es ernst, immerhin stehen die praktische Umsetzung und die laufende Optimierung von erfolgreichen Newsletter-Kampagnen auf dem Programm.

Brauchen Sie Hilfe bei der Umsetzung des Newsletter-Marketings für Ihren Shop?

Unsere Experten für Online-Marketing und E-Commerce unterstützen Sie in der Planung, Vorbereitung und Realisierung von E-Mail-Marketing-Kampagnen gern mit maßgeschneiderten Services im Newsletter-Marketing.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter abonnieren

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und lassen Sie sich monatlich über unsere neuesten Beiträge informieren!

    Kontakt

    Genug über uns – lassen Sie uns darüber sprechen, wie wir Ihnen helfen können.