Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis (2. Quartal 2024)

Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis (2. Quartal 2024)

Quartalsweise liefern wir Zahlen und Fakten rund um den E-Commerce, die alle Betreiber von Onlineshops kennen sollten. Für die Frühjahrsausgabe 2024 haben wir eine aktuelle Auswahl von 10 aussagekräftigen Zahlen und Fakten unter anderem aus den Bereichen Re-Commerce, Payment, Retouren und Nachhaltigkeit zusammengestellt.

1. Prognose für den E-Commerce: Optimistisch in die Zukunft

Der EHI-Studie „Trends im E-Commerce 2023“ zufolge herrscht hierzulande eine ausgesprochen positive Grundstimmung in der Branche. Nach einer Einschätzung zur zu erwartenden Entwicklung im E-Commerce bis 2028 gaben 81 Prozent der Befragten an, optimistisch in die Zukunft zu schauen.

Der Onlinehandel scheint ein gesundes Selbstbewusstsein aufgebaut zu haben, und weder durchwachsene Konjunkturdaten, noch Branchenriese Amazon, noch Handelsplattformen aus Asien scheinen den erwartungsvollen Blick ernstlich trüben zu können.

2. Anteil der Onlinekäufer: Deutschland Vorreiter in Europa

Um das Online-Kaufverhalten in Europa genauer unter die Lupe zu nehmen, hat die chinesische Handelsplattform AliExpress einen „Consumer Insights Report“ erstellt. Eines der Ergebnisse: Mit 96 Prozent gab in Deutschland im Vergleich zu den anderen untersuchten Ländern (Frankreich, Großbritannien und Spanien) der größte Anteil der Befragten an, in den vergangenen drei Monaten online eingekauft zu haben.

Für Onlinehändler ist und bleibt Deutschland damit ein hervorragender Standort. Das ist allerdings auch kein Wunder. Immerhin ist das E-Commerce-Ökosystem hierzulande ja auch ausgesprochen weit entwickelt.

3. Informationsquellen beim Onlineshopping: Content im Shop entscheidend

Der Branchenverband bevh hat in einer breit angelegten Untersuchung das Such- und Kaufverhalten im E-Commerce in den Blick genommen. Eines der Ergebnisse: Für Kaufentscheidungen im E-Commerce ist der Onlineshop des Anbieters die Informationsquelle Nummer 1. Mehr als die Hälfte der Mobilnutzer (56 Prozent) und zwei von drei Desktop-Nutzern (knapp 66 Prozent) setzen in erster Linie auf diesen Informationskanal – mit deutlichem Abstand vor Suchmaschinen, Online-Marktplätzen, Preisvergleichsportalen, Social Media und Apps.

Das zeigt einmal mehr: Der eigene Shop ist für die Kommunikation mit der Kundschaft im E-Commerce immer noch der wichtigste Kanal.

4. B2B-E-Commerce: Handel endet oft an Grenzen

Im B2B-E-Commerce, also im Onlinehandel mit Geschäftskunden, wird oft ausschließlich an Abnehmer im Inland verkauft. Im Checkout Report für Deutschland von Billie stellte sich heraus: „Die Hälfte der evaluierten Onlineshops erlaubt keinen Handel über Landesgrenzen hinweg“.

Im internationalen Handel mit Firmenkunden besteht für deutsche Anbieter also noch erhebliches Ausbaupotenzial.

5. Re-Commerce: Großes Potenzial in jüngeren Altersgruppen

Über 50 Prozent der unter 40-jährigen kaufen häufig oder gelegentlich gebrauchte Waren online, fand der bevh im Rahmen einer Sonderbefragung zum „Gebrauchtwarenladen Onlinehandel“ heraus. Während der sogenannte Re-Commerce für die anderen Altersgruppen eine zunehmend geringere Rolle spielt, ist das Interesse am Onlineshopping von Gebrauchtwaren bei jüngeren Konsumenten enorm groß.

Es ist anzunehmen, dass das Second-Hand-Segment im E-Commerce in Zukunft eine immer gewichtigere Rolle spielen wird.

6. Digitale Bezahlverfahren: Im Mobile Commerce weiter im Wachstum

Einer Untersuchung des bevh zufolge steigt der Anteil digitaler Zahlverfahren in der Abwicklung von über Mobilgeräte eingegangenen Bestellungen kontinuierlich an – und zwar auf 43 Prozent im Jahr 2023. Zugleich wird in der Zahlenreihe deutlich, dass der Anteil im Desktop-Bereich bei knapp 40 Prozent stagniert und sogar leicht sinkt.

Das Kaufverhalten entwickelt sich auf den zur Verfügung stehenden Kanälen zunehmend in unterschiedliche Richtungen. Je nach Branche und Zielgruppe müssen Shopbetreiber dabei sehr genau analysieren, welche Angebote und Services sie für ihr Geschäftsmodell auf welchen Kanälen anbieten sollten.

7. Retouren: Mit Produktbeschreibungen die Quote senken

Laut EHI-Studie „Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2023“ ist sich eine große Mehrheit von 86 Prozent der Shopbetreiber einig: Die entscheidende Maßnahme zur Retourenvermeidung ist das Bereitstellen detaillierter Produktinformationen im Shop.

Rücksendungen aufgrund von fehlerhaften Produktinformationen sind vermeidbar. Shopbetreiber sollten im eigenen Interesse, für die Zufriedenheit ihrer Kunden und mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien sicherstellen, dass die Produkte in ihrem Shop korrekt beschrieben sind und so die Retourenquote wirksam senken.

8. Retouren und Nachhaltigkeit: Große Erwartungen

Ungefähr jeder zweite Verbraucher in Deutschland stellt im Hinblick auf das Thema Retouren hohe Erwartungen an nachhaltige Prozesse in Onlineshops – so das Ergebnis der aktuellen SAP Emarsys Customer Engagement Studie. So sind 47 Prozent der Meinung, dass Händler bei Retouren nachhaltiger agieren sollten, 51 Prozent vertreten die Auffassung, dass Einzelhändler zurückgegebene Artikel zu einem reduzierten Preis weiterverkaufen sollten und bei fast 49 Prozent der Befragten steigt die Loyalität, wenn der Rückgabeprozess nachhaltig gestaltet ist.

Retouren bilden zwar nur eine unter vielen Herausforderungen, denen sich die Betreiber von Onlineshops im Bemühen um Nachhaltigkeit stellen müssen, aber zahlreiche aktuelle Untersuchungen zeigen deutlich, dass dieses Thema Kunden und Händlern derzeit gleichermaßen sehr umtreibt.

9. Nachhaltige Lieferungen: Bedeutung wächst und wächst

Auch in einer von der Descartes System Group durchgeführten Verbraucher-Studie zum Thema Nachhaltigkeit wird noch einmal deutlich, wie dieses Thema Akteure im E-Commerce zunehmend unter Zugzwang setzt. Der Befragung zufolge achten 55 Prozent der Verbraucher auf nachhaltige Produkt- beziehungsweise Liefereigenschaften, während sogar fast  Prozent angaben, bei Unzufriedenheit Maßnahmen wie schlechte Bewertungen, negative Kommentare oder das Meiden des Händlers zu ergreifen. Jüngere Konsumenten sind in ihrer Haltung besonders klar: In der Altersgruppe zwischen 18 und 34 greifen 80 Prozent eigenen Aussagen zufolge zu drastischen Mitteln, wenn die im Shop angebotenen Lieferoptionen in ihren Augen nicht ökologisch genug sind.

Was die Studie außerdem deutlich zeigt: Fragen der Nachhaltigkeit gewinnen im E-Commerce zusehends an Bedeutung. Das Tempo, mit dem das geschieht, lässt sich jedoch nicht allein durch die nachwachsende Konsumentengeneration mit besonders geschärftem ökologischen Bewusstsein erklären. Auch immer mehr ältere Verbraucher sind gern bereit, für emissionsreduzierte Liefermethoden länger auf bestellte Waren zu warten.

10. Kundenbewertungen: Besser mit Belohnung?

In einer sozialwissenschaftlichen Studie zu „sozialen Dilemmas“ konnte eine internationale Forschungsgruppe feststellen, dass das Einführen von Anreizen in Bewertungssysteme die Quantität und Qualität der abgegebenen Bewertungen erheblich erhöhen dürfte. Im Untersuchungsszenario war ein sprunghafter Anstieg der Beteiligung  30 auf 70 Prozent messbar, nachdem Belohnungen für Bewertungen ins Spiel gebracht worden waren. Zugleich wurde deutlich, dass die „incentivierten“ Bewertungen ehrlicher und realitätsnäher ausfielen.

Eine Studie führt noch nicht zu weitreichenden Disruptionen am Markt. Aber wer weiß: Möglicherweise winken eines Tages kleine Belohnungen für jede „echte“ Bewertung.

Nicht verpassen: Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis im Juli 2024

Die nächste Ausgabe unserer aktuellen Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis veröffentlichen wir im Juli 2024. Damit Sie unser regelmäßiges Update für Shopbetreiber garantiert nie verpassen, können Sie einfach unseren monatlichen Newsletter abonnieren.

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