Google verschiebt Aus für Third-Party-Cookies – mal wieder

Google verschiebt Aus für Third-Party-Cookies – mal wieder

In der zweiten Jahreshälfte 2024 wollte Google eigentlich Schluss machen mit Drittanbieter-Cookies. Diesmal wirklich. Aber wenige Monate bevor es ernst geworden wäre, hat der Konzern die Deadline doch ein weiteres Mal verschoben – vorerst auf nicht näher bestimmte Zeit. Warum das?

Das Ende der Third-Party-Cookies in Chrome: Eine unendliche Geschichte?

Im Januar 2020 – also noch vor dem ersten Corona-Lockdown – erzeugte Google mit einer Ankündigung erhebliche Unruhe in der Online-Werbewirtschaft. Nachdem Mozilla bereits 2019 Drittanbieter-Cookies aus Firefox verbannt hatte, stellte Google in Aussicht, das bis 2022 in seinem Browser Chrome ebenfalls zu tun. Angesichts des enorm großen Marktanteils – insbesondere auf Geräten mit Android als Betriebssystem – wirkte diese Botschaft wie ein Paukenschlag für Werbetreibende. Dann zog Apple Third-Party-Cookies in seinem Browser Safari den Stecker, die Branche orakelte, was als nächstes geschehen werde (wir beteiligten uns in Form eines Blog-Beitrags) – und Google verschob die Deadline auf 2024. Im September 2022 wurde sogar noch einmal unterstrichen, dass sich daran nichts ändern wird (wir berichteten). Zwar sind die geplanten Änderungen bei ersten Testpersonen mittlerweile wohl schon durchgeführt worden. Aber nun, im zweiten Quartal 2024, gab es doch noch mal einen Aufschub für das flächendeckende und endgültige Aus für Drittanbieter-Cookies in Chrome.

Streit um Googles Privacy Sandbox?

In einem bemerkenswert knappen Blogpost von April 2024, der fast nur aus einer vorab veröffentlichten Passage aus einem quartalsweise in Zusammenarbeit mit der britischen Competition and Markets Authority (CMA) herausgegebenen Bericht besteht, hält Google fest: „we will not complete third-party cookie deprecation during the second half of Q4“. In diesem Jahr wird es also nichts mehr.

Über die genauen Beweggründe wird direkt nichts verlautbart. Aber vor dem Hintergrund von Medienberichten wie dem des Wall Street Journals, der sich bereits wenige Tage zuvor auf interne Dokumente berufen hatte, ist anzunehmen, dass die von Google seit Jahren vorangetriebene Privacy Sandbox, die aktuell noch lediglich im Testbetrieb eingesetzt wird, als Alternative zu Tracking-Cookies noch nicht ganz den Anforderungen der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde genügt – und vermutlich auch nicht denen der Werbebranche und der Entwickler-Community.

Wenn nichts Größeres mehr dazwischen kommt, soll der endgültige Abschied von den Third-Party-Cookies in Chrome dann aber im Frühjahr 2025 weiter vorangetrieben werden, schreibt Google. – Werbetreibende dürfen also weiterhin gespannt sein, wie sich dieser Zeitplan noch entwickelt.

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