Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis (4. Quartal 2025)

Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis (4. Quartal 2025)

Quartalsweise liefern wir Zahlen und Fakten rund um den E-Commerce, die alle Betreiber von Onlineshops kennen sollten. Für die vierte Ausgabe 2025 haben wir eine aktuelle Auswahl von elf aussagekräftigen Zahlen und Fakten unter anderem aus den Bereichen Kaufverhalten, Kundenbindung und Personalisierung zusammengestellt.

1. Arbeitsmarkt: E-Commerce sorgt für Beschäftigung

Welche Rolle spielt der E-Commerce für Wirtschaft und Gesellschaft? Das hat die Studie „Die Bedeutung des E-Commerce für die deutsche Wirtschaft“ von Oxford Economics genauer untersucht. In Bezug auf den Arbeitsmarkt lässt sich festhalten: Der Onlinehandel spielt in Deutschland inzwischen eine tragende Rolle. Wenn die direkt und indirekt durch den E-Commerce unterstützte Beschäftigung zusammengenommen wird, sorgt diese Jobmaschine hierzulande für 2,9 Millionen Jobs, wobei knapp zwei Drittel davon im B2B-Bereich angesiedelt sind.

2. Marktentwicklung: Große Player geben hohes Tempo vor

Mit Blick auf die 1.000 umsatzstärksten Onlinehändler auf dem deutschen Markt zeichnet die EHI Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2025“ ein zwiespältiges Bild. Zwar ergibt sich unter dem Strich ein stabiles Wachstum; die Zuwachsraten sind allerdings sehr ungleich verteilt. Während die Top Ten bei acht Prozent Wachstum liegen und es inzwischen auf einen ausgesprochen großen Marktanteil von fast 39 Prozent bringen, sind die folgenden 990 Onlinehändler in wirtschaftlich sehr angespannter Lage immerhin noch mit 1,3 Prozent Zuwachs unterwegs.

3. Rechtssicherheit: EU-Datenschutzrecht belastet Unternehmen

In einer repräsentativen Umfrage hat der Digitalverband Bitkom festgestellt, dass immer mehr Unternehmen die Umsetzung des EU-Datenschutzrechts inklusive Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) als sehr aufwendig empfinden. Inzwischen geben das 97 Prozent an. Je kleiner die Unternehmen, desto deutlicher wird diese Belastung empfunden. Wichtig zu betonen ist dabei: Kleinunternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitenden wurden in dieser Untersuchung gar nicht berücksichtigt.

4. Kaufverhalten: E-Commerce als Jahrmarkt der Heimlichkeiten

Im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus hat YouGov im Rahmen einer repräsentativen Umfrage untersucht, inwieweit und inwiefern heimliche Einkäufe eine Rolle für den E-Commerce spielen. Eine Zahl hat dabei für ein breites Medienecho gesorgt: Europaweit kauft jeder zweite heimlich online ein. Das soll allerdings keineswegs bedeuten, dass jeder zweite Einkauf im Geheimen vor sich geht, sondern dass im europäischen Durchschnitt die Hälfte aller Befragten im vergangenen Jahr mindestens einmal online geshoppt hat – verheimlicht vor Partnerin oder Partner, Eltern, Kindern, Freunden, Kollegen oder anderen.

5. Kundenbindung: Wiederkehrende Käufer eher selten

Laut uptain E-Report „Wiederkehrende Käufer“ kehrt nur jeder siebte Kunde für einen weiteren Einkauf wieder in denselben Shop zurück. Die Datenquelle für diese Erkenntnis sind circa 3.000 Onlineshops, in denen Lösungen von uptain integriert sind – mit insgesamt über 30 Millionen Usern. Daran wird deutlich: Im Bereich Kundenbindung gibt es im E-Commerce noch viel Luft nach oben.

6. Personalisierung mit KI: Noch viel verlorene Liebesmüh?

SAP Ermarsys hat in der Studie „AI im Einzelhandel“ sowohl Marketing-Profis als auch Kunden zu KI-Themen befragt und dabei unter anderem eine deutliche „Personalisierungslücke“ als Problem identifiziert: Während 77 Prozent der Marketer bereits KI nutzen, um ihre Inhalte und Kampagnen (wenigstens teilweise) zu personalisieren, bemerken die meisten Kunden davon gar nichts. Denn auf Käuferseite haben nur 23 Prozent den Eindruck, dass Inhalte auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden.

7. EU-Verpackungsverordnung: Der weite Weg zur Umsetzung

Schon ab 2026 tritt die EU-Verpackungsverordnung „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) schrittweise in Kraft. Bis alle betroffenen Unternehmen in Deutschland die darin enthaltenen Bestimmungen umgesetzt haben, ist allerdings noch viel zu tun. Laut der Umfrage „PPWR-Stimmungsindex Deutsche Wirtschaft 2025“, die das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, der Softwareentwickler Logistikbude und die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) gemeinsam durchgeführt haben, erfüllt dafür bislang nur jedes zehnte Unternehmen grundlegende Voraussetzungen.

8. Tracking: Consent-Rate variiert deutlich

Wer einwilligungspflichtige Analyse-Tools rechtssicher einsetzt, darf nur das Verhalten derjenigen Nutzer tracken, die dafür ausdrücklich ihre Zustimmung (Consent) gegeben haben. Und dann ist immer die Frage: Wie groß ist der Anteil der User, deren Daten erfasst werden dürfen, im Verhältnis zur Gesamtzahl, die sogenannte Consent-Rate? Dem etracker Consent Benchmark Report 2025 zufolge gibt es in dieser Hinsicht je nach Website sehr große Unterschiede. Die Schwankungsbreite liegt bei +/- 20 Prozentpunkten.

9. KI-Chatbots: Kaufberater unter Vorbehalt

Nach einer aktuellen Umfrage des bevh hat bereits einer von fünf Onlineshoppern KI für Produktempfehlungen zurate gezogen. Zugleich gibt eine Mehrheit von 60 Prozent an, dass sie den Empfehlungen eines KI-Chatbots nicht blindlings folgen, sondern selbst nach Alternativen suchen und sich die Kaufentscheidung vorbehalten würden.

10. Social Commerce: Aufstrebende Vertriebskanäle – auch für B2B?

Der Digitalverband Bitkom hat für eine aktuelle Studie 500 Handelsunternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern zu ihren Aktivitäten im Social Commerce befragt. Das Ergebnis: Mehr als jeder vierte Händler bietet seinen Kunden bereits eine Möglichkeit, Produkte direkt in Social-Media-Kanälen zu bestellen. Und doppelt so viele von ihnen nehmen an, dass Social Commerce bis 2030 nicht nur im Privatkundengeschäft, sondern auch im B2B unverzichtbar sein wird.

11. Abmahnungen: Immer mehr Papiertiger

In seiner Abmahnstudie 2025 stellt der Händlerbund zwar fest, dass der Konkurrenzkampf im Onlinehandel steigt und es immer mehr Abmahnungen gibt. Aber von den befragten Shopbetreibern, die im vergangenen Jahr abgemahnt worden sind, gibt nur jeder sechste an, den geforderten Betrag schließlich auch bezahlt zu haben.

Nicht verpassen: Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis im Januar 2026

Die nächste Winterausgabe unserer aktuellen Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis veröffentlichen wir im Januar 2026. Damit Sie unser regelmäßiges Update für Shopbetreiber garantiert nie verpassen, können Sie einfach unseren monatlichen Newsletter abonnieren.

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